Webers Reigen

Einen Koffer voller Ideen hat die Zeller Romanautorin und Radiomacherin für die zwei Mal im Jahr stattfindende Veranstaltungsreihe „Webers Reigen“, in der sich Musik und Wort die Hand geben sollen: Vorträge über Constanze und ihre Familie, Lesungen und auch moderne Musik wie Veranstaltungen für Kinder werden sich hier einreihen.

Die Zeller Kinder, so die Initiatorin, sollten in dem Bewusstsein aufwachsen dürfen, dass es maßgeblich Constanze zu verdanken ist, dass die Welt von Mozarts Musik Kenntnis hat. Deshalb plant sie, schon bald eine Vorstellung der „Kleinen Zauberflöte“ nach Zell zu bringen.

„Webers Reigen“ will darauf aufmerksam machen, welch großen Einfluss die Amtmann- und Musikerfamilie Weber auf Mozart und seine Musik hatte. Constanzes Vater, der Zeller Amtmann Fridolin Weber, spielte Orgel, Klavier und hatte eine vortreffliche Bassstimme. Der gebürtige Zeller sang der hiesigen Bevölkerung zu Hochzeiten und Beerdigungen. Schon Constanzes Großvater, vordem Zeller Amtmann, spielte die Geige und unterrichtete seine Söhne darin. Dass der „Gigeliweber“ in der damaligen Herrschaft Zell Gleichgesinnte fand, um mit ihnen Hauskonzerte zu veranstalten, ist nicht anzunehmen. Aus Mannheim allerdings, wohin Weber mit seiner Familie bei Nacht und Nebel aus Zell fliehen musste, ist bekannt, dass er und seine Töchter privat mit Mozart und den besten Musikern Europas musizierten, die, wie er selber, am Hoftheater des Kurfürsten Carl Theodor angestellt waren.

„Der Arsch vom Weber ist mehr wert als der Kopf vom Ramm" – vom großen Mannheimer Oboisten, schrieb Mozart dem eifersüchtigen Vater nach Salzburg, der schon bald erkennen musste, dass er seinen Sohn an die Musikerfamilie Weber verloren hatte.

„Webers Reigen“ soll auch dem Wort einen Raum geben und damit der Tatsache Rechnung tragen, dass Constanzes Tante, die Frau des ebenfalls gebürtigen Zellers Franz Anton von Weber, Vater des „Freischütz“-Komponisten, in verschiedenen Rollen an Johann Wolfang von Goethes Theater aufgetreten ist.